Reisen nach Litauen für den sportlichen Urlaub
Für einen etwas aktiveren Urlaub gibt es in Litauen zwei Radwanderwege. Die Wege auf beiden Touren führen den Urlauber durch viele Nationalparks. Hier allerdings noch ein wichtiger Hinweis: Ohne eine geeignete Radwanderkarte sollte man sich nicht auf eine Tour begeben, denn die Wege sind nicht so gekennzeichnet, wie man es vielleicht von deutschen Wegen her kennt. Günstigerweise informiert man sich über die organisierten Radtouren. Man befindet sich somit nicht nur auf der sicheren Seite, sondern bekommt von den Führern auch gerne einige Insider-Tipps.
Bei der Menge an Seen und Flüssen kommen natürlich die Kanu-Sportler nicht zu kurz. Geht man einmal nur von den regionalen Parks aus, so bieten sich mehr als 3000 km an, die mit Kanus befahren werden können. Auch hier sei allerdings darauf hingewiesen, dass die Touristenzentren die für das entsprechende Knowhow geeignete Strecke empfehlen können.
Aus der Vogelperspektive das Land zu betrachten mag für so manchen Urlauber ein faszinierendes Erlebnis darstellen. Auch dies ist in Litauen möglich, denn der Flieg-Club, der sich in Vilnius befindet, bietet neben Rundflügen mit Segelfliegern und Ballonfahrten auch das Fallschirmspringen an. Ein solches Event sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Wer lieber am Boden, oder besser gesagt auf dem Wasser segeln möchte, der hat die besten Chancen, wenn er sich für in einem der knapp 10 Jachtclubs um eine Mitsegel-Gelegenheit bemüht. Mit den einheimischen Seglern gemeinsam erkundet man zum Beispiel das Kurische Haff und die Ostsee.
Im Litauen Urlaub stehen auch Ausflüge in die Natur auf dem Programm.
Beginnen wir mit dem Aukstaitija Nationalpark, in dem man unter Berücksichtigung einiger Regeln auch auf eigene Faust einen Ausflug unternehmen kann. Um aber die wirklichen Highlights zu sehen, sollte man sich im Informationszentrum mit dem geeigneten Kartenmaterial ausstatten. In Sakarva zum Beispiel findet man geologisch wertvolle Gräber, nachweislich aus dem 8. Jahrhundert. Auf einem Spaziergang um den See, hat man einen herrlichen Ausblick auf die vielen kleinen Inseln, bevor man zur nächsten Station auf der Route gelangt: Kaltanenai. Hier liegt eine bezaubernde, kleine Altstadt und ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Kloster. Während der weiteren Rundreise bieten sich immer mal wieder die Möglichkeiten, den eigentlichen Weg zu verlassen und einen Abstecher in die kleinen Orte zu machen. Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man auf den kleinen Ort Suminai richten, denn hier schleicht sich der Eindruck ein, als würden die Menschen noch genauso leben, wie vor hundert Jahren.
Eine mindestens ebenso schöne Route ist die Strecke nach Hochlitauen, die man günstigerweise von Vilnius aus beginnt. Als Erstes kommt man in den Verkai-Park, der durch seine uralten Bäume ein Flair von besonderer Art verbreitet. Es geht weiter in Richtung Norden, vorbei am Burghügel Bernatoi, auf dem die Breiten- und Längengrade vom europäischen Zentrum eingraviert sind. Das Ziel auf dieser Tour heißt Molètai, eine Kleinstadt mit besonderem Charakter, denn sie ist von fünf Seen umgeben. Schon alleine deswegen sollte man sich einen besonderen Aussichtspunkt suchen, an dem die Vielfalt der Umgebung auch wirklich erahnen kann. Des weitern gelangt man auf dieser Tour noch zu einem gegen Ende des 17. Jahrhunderts gegründeten Bernhardiner-Kloster und zu einem traumhaften Schloss aus dem 18. Jahrhundert. Die Tour endet in Panevezys, wo weitere Sehenswürdigkeiten den Urlaub abrunden.
Als Empfehlung sei hier noch angemerkt, dass man nach einer Übernachtung in Panevezys durchaus am nächsten Tag weitere Touren in die umliegende Region unternehmen kann
Allgemeines zu Litauen
Für einen Urlaub in Litauen sollten man unbedingt warme Sachen einpacken, denn die Temperaturen übersteigen auch in den Sommermonaten selten die 20 Grad-Marke. Grund hierfür ist das gemäßigte Kontinentalklima und natürlich die nördliche Lage des Landes. Rund 30 % des Landes besteht aus Wäldern. Einen weiteren recht großen Anteil haben die landwirtschaftlichen Felder. Besonders zu erwähnen sind wohl die unzähligen Naturschutzgebiete, die einen Urlaub in Litauen wohl zu einem besonderen Erlebnis machen dürften.
Laut statischen Angaben leben die Litauer weitestgehend unter sich, wenn man es so ausdrücken möchte. Das heißt, dass rund 85 % der hier lebenden Menschen Litauer sind. Die ungefähr 15 % anderer Nationen kommen aus Russland, Polen, der Ukraine und Weißrussland. Etwa 0,1 % der Bevölkerung gehören dem Judentum an. Aufgrund einer 1990 vollzogenen Verwaltungsreform ist Litauen in 10 Regionen - genannt Distrikte - aufgeteilt, von denen jede Region noch einmal in Landkreise und Städte aufgeteilt ist.
Die Rechtsprechung verlangt, dass das Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit nicht gestattet ist. Neben diesem gibt es Litauen noch einige weitere absolute No-Goes: So sollten Liebhaber der Freien Körperkultur tatsächlich nur an den eigens dafür markierten Stränden baden gehen, die übrigens in Litauen noch sehr streng nach männlich und weiblich unterteilt sind. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass auch während eines Besuches einer der vielen wunderschönen Kirchen außerhalb der Messezeiten keine Freizeitkleidung getragen wird. Zum Schluss noch etwas, was die Litauer den Gästen ganz besonders übel nehmen könnten. Wer bei einer einheimischen Familie eingeladen ist, sollte es tunlichst vermeiden, dort ohne Blumen zu erscheinen.
Litauen und seine vielen Sehenswürdigkeiten
Wenn es darum geht, die Regionen in Litauen nach Sehenswürdigkeiten zu durchsuchen, so findet man hier eine ganze Menge an wunderbaren, bezaubernden und einzigartigen Highlights. Beginnt man Vilnius, so sollte man sich gleich ein wenig mehr Zeit einplanen, schließlich möchte man den Urlaub in Litauen ja nicht in Stress und Hektik ausarten lassen.
Die Altstadt alleine ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich, wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde. Hier findet man unter anderem das Ausros-Tor mit seiner beeindruckenden Torkapelle, die mit Edelsteinen, Silber und Gold nur so überhäuft ist. Das Tor, welches in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut wurde, durfte bis heute wegen der Madonna nicht abgerissen werden und blieb so als Einziges von ehemals neun Stadttoren übrig. Als recht interessant erweist sich auch ein Besuch in der letzten erhaltenen Synagoge in Vilnius. Einst gab es hier knapp 100 dieser jüdischen Gotteshäuser, doch dank der Sowjets und des Zweiten Weltkrieges wurden die restlichen Synagogen zerstört. Heute hat die jüdische Gemeinde hier wieder Einzug gehalten.Viele Reisemöglichkeiten bieten sich, um nach Litauen zu gelangen. Allerdings dürften Reisen mit dem Zug schon aus folgendem Grund interessant sein: Der Bahnhof in Marijampole. Dieser in den 1920er Jahren erbaute Bahnhof im Jugendstil ist ein absoluter Blickfang. Natürlich kann man hierher auch einen Abstecher machen, wenn man nicht mit dem Zug reist.
In Kaunas sollte man einmal über die Freiheitsallee promenieren. Ja, Sie lesen richtig, promenieren. Allerdings könnte man stattdessen auch flanieren sagen. Zwar liegt diese Einkaufsmeile in der Neustadt von Kaunas, jedoch ist sie deswegen nicht weniger interessant. Denn zwischen den vielen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants stehen immer wieder kleinere und größere Denkmäler, die mit der Geschichte des Landes in Verbindung stehen. Der krönende Abschluss der Flaniermeile ist die Erzengel Michael Kirche, die an der obersten Spitze der Straße zu sehen ist.Natürlich können hier unmöglich alle Sehenswürdigkeiten erwähnt werden, aber hier noch ein kleiner Tipp: Am Besten, man begibt sich selbst auf Erkundungstour, denn in Litauen findet man wohl in jedem noch so kleinen Ort etwas, was von besonderer Schönheit ist.
Vilnius - Eine liebenswerte Hauptstadt im Baltikum
Als Wahrzeichen der Stadt bezeichnen die Bewohner eine Burgruine aus dem 14./15. Jahrhundert. Die Burg trägt den Namen Gediminas und steht auf einem Hügel gleichen Namens. Weiteres Wahrzeichen ist die am unteren Ende des Hügels stehende römisch-katholische Kirche aus der Zeit des Klassizismus. Zur ihr gehört ein Glockenturm, der allerdings ein wenig Abseits steht.
Das besondere Highlight allerdings ist die Altstadt Vilnius‘, die aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht nur zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, sondern gleichzeitig auch noch eine der besterhaltenen Altstädte Europas ist. Liebhaber der Architektur werden hier ihre helle Freude haben, denn hier findet man Bauten aus der Zeit des Barock, aber auch beeindruckende gotische Baustile und wunderschöne Häuser aus der Renaissance. Und noch eine Besonderheit zeichnet die Stadt aus: Überall im Stadtgebiet stehen unzählige kleine und größere Kirchen, wie zum Beispiel die St.-Annen-Kirche, ein Gebäude aus der Gotik-Zeit. Der Barock hinterließ unter anderem seine Spuren mit der Kasimir-Kirche, die ebenfalls in der Altstadt zu finden ist.
Auch als Universitätsstadt hat Vilnius einiges zu bieten, so auch die Universität Vilnius, die schon 1579 gegründet wurde. Sie ist somit nicht nur die älteste Universität im Baltikum sondern in ganz Osteuropa. Um den Studenten, die damals an dieser Universität studierten, auch eine nahegelegene Wohnmöglichkeit zu geben, baute man 1582 das Alumnat, welche in unmittelbarer Nähe der Universität liegt. Heute allerdings dient das Gebäude den amtlichen Behörden. Allerdings ist der hübsche Innenhof auf jeden Fall sehenswert. Neben dieser Universität gibt es hier auch unter anderem noch die Kunstakademie Vilnius und die Pädagogische Universität Vilnius. Selbst die Europäische Humanistische Universität von Weißrussland findet hier seit 2004 ein vorübergehendes Zuhause.